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Um im Tarifkampf den Druck auf die Arbeitgeber weiter zu erhöhen, gehen der ver.di-Warnstreik im öffentlichen Dienst weiter. In Bielefeld (NRW) sind am Mittwoch auch Kitas und die Stadtwerke betroffen.
Bielefeld – Bereits seit dem 22. September laufen in ganz Deutschland immer wieder Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft ver.di aufruft. Der Grund sind Tarifstreitigkeiten rund um Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Ver.di versucht, gemeinsam mit weiteren Gewerkschaften wie „Erziehung und Wissenschaft“ den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.
Gefordert werden 4,8 Prozent mehr Lohn für 2,3 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Der Tarifstreit, den die Gewerkschaften gegen die Arbeitgeberverbände führen, geht Ende Oktober in die dritte Runde. Bislang konnte zwischen den verhärteten Fronten noch keine Einigung erzielt werden, wie owl24.de* berichtet. Nun werden auch in Bielefeld* die Auswirkungen dessen zu spüren sein.
Stadt | Bielefeld |
Einwohner | 334.195 |
Bundesland | NRW |
Bielefeld (NRW): Stadtwerke und Kitas schliessen
Nachdem vor Kurzem in Bielefeld bereits Beschäftigte des Gesundheitswesens streikten*, trifft es nun unter anderem die städtischen Kitas. Zusätzlich legen 1500 Mitarbeiter der Stadtwerke Bielefeld und der Telekommunikationsanbieter BiTel die Arbeit nieder. Ebenfalls geschlossen bleiben die städtischen Bäder der Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH (BBF), die Oetker-Eisbahn und die Volkshochschule. Der Streik soll am Mittwoch (14. Oktober) ganztägig stattfinden.
Auch die Mitarbeiter von moBiel streikten in Bielefeld* bereits zweimal in den letzten Wochen. Durch die massiven Ausfälle von Bus und Bahn kam es in der Stadt teilweise zum Verkehrschaos. Doch dies müssen Fahrgäste und Pendler am kommenden Mittwoch nicht befürchten. Die Beschäftigten von moBiel streiken an diesem Tag nicht. Der Nahverkehr fährt nach Plan.
"Die Arbeitgeber jammern über #Fachkräftemangel. In dieser #Tarifrunde können sie ein Signal setzen & in gute Ausbildungsqualität und attraktivere Bedingungen für Auszubildende investieren", Frank Werneke, ver.di-Vorsitzender#unverzichtbar #TRÖD #TVÖD https://t.co/XbruNGZJ1x
— ver.di (@_verdi) October 12, 2020
Streiks in Bielefeld und NRW: Verhandlungen laufen schleppend
Die Gewerkschaft ver.di zeigt sich bislang enttäuscht von den Verhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern. Die zweite Verhandlungsrunde, die in Potsdam stattfand, bezeichnete Gewerkschafts-Chef Frank Werneke als „sinnlos verplemperte Zeit“. Die Arbeitgeber hatten kein Angebot gemacht und „von Respekt und Anerkennung gegenüber den Beschäftigten war nichts zu spüren“, so Werneke weiter.
Am 22. und 23. Oktober soll nun die dritte Verhandlungsrunde starten. Die Arbeitgeberverbände kündigten an, vor diesem Datum ein Angebot vorlegen zu wollen. Mit Streiks wie in Bielefeld will ver.di noch einmal die Dringlichkeit der Verhandlungen deutlich machen. Laut Frank Werneke liegen die beiden Parteien in ihren Ansichten noch weit auseinander. Sollte nach der dritten Runde keine Einigung erreicht werden, muss eine Schlichtung eingeleitet werden. (*Owl24.de ist Teil des Ippen-Netzwerkes)
Rubriklistenbild: © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa